„Russisch Blau“ ist die deutsche Bezeichnung für die Katzenrasse Russian Blue.
Herkunft & Geschichte
Die Russisch Blau stammt vermutlich aus Archangelsk, einer nordrussischen Hafenstadt. Seeleute sollen sie im 19. Jahrhundert nach Großbritannien gebracht haben. Dort und später in Skandinavien und den USA wurde sie weitergezüchtet. Während des Zweiten Weltkriegs war die Rasse fast ausgestorben und wurde durch gezielte Kreuzungen wieder aufgebaut – unter anderem mit Siamkatzen und Britisch Kurzhaar.
Aussehen & Merkmale
- Fellfarbe: Einheitlich blaugrau mit einem silbrigen Glanz. Der Effekt kommt durch das transparente Fell und die hellen Haarspitzen.
- Fellstruktur: Dicht, doppellagig, weich wie Plüsch – ein Alleinstellungsmerkmal.
- Augen: Groß, weit auseinanderstehend, intensiv grün (erst gelblich im Kittenalter).
- Körperbau: Schlank, muskulös, mittelgroß, lange Beine und Schwanz.
- Kopf: Keilförmig mit geradem Profil, große, aufrechte Ohren.
Charakter & Verhalten
- Intelligent: Lernt schnell, kann sogar Tricks oder das Apportieren lernen.
- Sanft & ruhig: Kein „Draufgänger“, sondern sensibel, ausgeglichen.
- Anhänglich: Bindet sich eng an ihre Bezugsperson, ist aber oft wählerisch.
- Fremden gegenüber zurückhaltend: Braucht etwas Zeit zum Auftauen.
- Spielerisch & neugierig, aber ohne destruktives Verhalten.
Haltung & Beschäftigung
- Ideal für Wohnungshaltung, aber mit gesichertem Balkon oder Garten noch besser.
- Ruhiger Haushalt bevorzugt: Kommt gut mit alleinstehenden Menschen oder Paaren zurecht.
- Andere Tiere: Verträglich mit ruhigen Katzen, auch mit Hunden – wenn behutsam eingeführt.
- Spielzeug & Abwechslung: Intelligenzspielzeuge, Kletterbäume und Ruheplätze sind wichtig.
Gesundheit & Lebenserwartung
- Robust & langlebig: Lebenserwartung 15–20 Jahre.
- Wenig bekannte Erbkrankheiten – seriöse Zuchtlinien sind genetisch gut dokumentiert.
- Empfindlich auf Stress: Veränderungen oder laute Umgebungen können sie belasten.
- Zahnpflege & Gewichtskontrolle sind wichtige Punkte in der Vorsorge.
Besonderheiten
- Nicht haarend im klassischen Sinn – gut für leicht Allergiegeplagte (aber NICHT hypoallergen!).
- „Lächelnder“ Gesichtsausdruck, der sie besonders freundlich wirken lässt.
- Spricht wenig – keine „quasselnde“ Katze wie z. B. die Siam.